Dr. Yvette Deseyve ist unser Club-Mitglied und wir sind darüber sehr stolz und glücklich. Noch kurz vor Ausstellungsschluss erhielten wir eine exklusive Führung durch die von ihr kuratierte Ausstellung „Johann Gottfried Schadow - Berührende Formen" in der Alten Nationalgalerie Berlin. So zusagen aus erster Hand erfuhren wir Details und Hintergrundinformationen. Eine moderne Brücke zur Neuzeit der Schadow Ausstellung wagte Yvette als Kuratorin gleich im Entree des Museums. Dort, wo sonst die Marmor-Prinzessinnengruppe steht, begrüßt eine farblich auffallende Kopie des Düsseldorfer Konzeptkünstlers Peter Feldmann die Besucher*innen. Im Mittelpunkt der umfangreichen Ausstellung standen dann auch die zwei historischer Persönlichkeiten des weltbekannten „Doppelstandbild der Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen"(1797) des Bildhauers Schadow. Apart und attraktiv, harmonisch und herzlich – einfach modern und sympathisch präsentieren sich die beiden Schwestern. Ein Hingucker, damals wie heute. Ungewöhnlich diese Darstellung der beiden selbstbewussten Frauen mit offenen Blicken, zielgerichtet geradeaus blickend Frederike, Luise mehr träumerisch ihren Kopf zur Seite neigend. Nach den zweijährigen Restaurierungsabreiten des Originalgipsmodells (1795) stehen 2022 die zwei Prinzessinnengruppen in einem Raum, das Modell aus Gips und das Marmororiginal. „Die Prinzessinnengruppen in einem Raum zu präsentieren, war gar nicht so einfach," verriet uns Yvette, denn auch statisch musste der „Schinkel-Saal"in der Alten Nationalgalerie die beiden Skulpturen aushalten. Eine tolle Idee, den Saal für die Prinzessinnengruppe zu verspiegeln. So offeriert er die beiden Skulpturen vielfach von der Vorder- und Rückseite und verdeutlicht so die enorme Kunstfertigkeit von Schadows Arbeit. „Dieses Zusammensein beider Prinzessinnengruppe in einem Raum bleibt wohl für die nächsten 20 Jahre einmalig," prophezeit unser Ausstellungsguide.
Um so dankbarer und begeisterter waren wir über die professionelle und so persönliche Führung durch diese faszinierende Ausstellung.
Betragsfotos: gab